Auf den Spuren Arnold Janssen

MGV in Steyl/Niederlande

 

Unaufhörlich klatschte der Regen gegen die Scheiben des Rölker-Busses,  der die Reisegesellschaft des MGV „Cäcilia“ Rulle am 03.06 2012 zum Mutterhaus der Steyler Missionare nach Steyl/Venlo NL brachte. Mit einer guten Tasse Kaffee, Frühstücksverpflegung und einigen Liedern war die Laune wieder hergestellt als wir die Maas erblickten und durch enge limburgische – nicht holländische – Gassen das „Klosterdorf“ erreichten, der Gründungsstätte der Gemeinschaft der Steyler Missionare. Der Priester Arnold Janssen aus Goch am Rhein war es, der 1875 wegen der Nichtzulassung einer Gründung in Deutschland in das niederländische Steyl zog und nach und nach ein Kloster  mit eigenen Werkstätten und Handwerkern errichtete. Von hier aus gingen und gehen Steyler Missionare in alle Welt (z.Z über 10000), besonders nach Südostasien und Afrika. In der Begrüßung durch den derzeitigen Rektor des Klosters, Pater Manfred Krause, wurde uns in der schmucken Oberkirche die Geschichte des Klosters nahe gebracht und die Hintergründe der (Glas) Malereien, Skulpturen  und Ausstattungstücke des Gotteshauses erläutert. Das Levitenamt (Dreifaltigkeitssonntag), das Pater Krause mit zwei weiteren Patres zelebrierte, war erfüllt von großer Nachhaltigkeit, an dem Pater Krause mit seiner Predigt, der MGV mit vier Liedern und unser Dirigent Ulrich Schwenzfeier mit einem klangvollen Orgelspiel auf einer Klais Orgel aus Bonn großen Anteil hatten. Im Londener Hyde-Park, so Pater Krause in seiner Ansprache, predigte ein Mann, dass es keinen Gott gebe. Viele pflichteten ihm bei. Ein vorbeikommender Mann hörte das, stieg auf den Sockel und erzählte, dass er Alkoholiker war und seine Frau und Kind geschlagen und oft beschimpft habe. Eines Abends, zufällig nüchtern, hörte er, wie seine Frau mit der Tochter betete und das Kind sagte: lieber Gott lass meinen Vater einen guten Menschen werden, dass er nicht mehr trinkt, schimpf und seine Familie schlägt. Die Frau weinte bitterlich. Er habe sich umgedreht und von dort an sein Leben geändert. Ist das nicht ein Wunder? Die Menschen verließen schweigend und nachdenklich den Platz. Ebenso unbegreiflich ist die Dreifaltigkeit Gottes, wie Pater Krause anmerkte. Ein kurzer Gang nach der Messe durch die Schatzkammer zeigte uns, dass eine Osnabrücker Marienstatue selbst in Steyl zu bewundern ist.

Nach einem leckeren Mittagessen in der Aula des Klosters wurden uns in dem Museum in einem Film die weltumspannenden Tätigkeiten der Steyler Missionare, der Steyler Missionsschwestern (blaue Schwestern, gegründet 1889) und der Anbetungsschwestern (rosa Schwestern, 1896) näher gebracht. Letztere verwirklichen ihre Sendung durch ein kontemplatives Leben im Lobpreis und  Anbetung des Herrn.

Im Museum des Klosters konnten wir viele Gegenstände aus fernen Kulturen und Kontinenten betrachten, eine Schmetterlingsvielfalt bewundern und präparierte Tiere in einer Artenvielfalt bestaunen. Leider war die Zeit zu knapp, um alles intensiv betrachten zu können. Denn da sind noch andere Sehenswürdigkeiten im weitläufigen Park des Klosters. Die Grotten wurden von den Steyler Brüdern um 1900 von Schlacken und Abfällen aus den Ziegeleien von Tegelen hergestellt. Ein Juwel des Gartens ist die Mariengrotte, die mit Mosaiksteinen aus vielen Missionsländern bestückt ist. Auf dem höchsten Teil des Parks steht eine große Christusstatue, eine Kopie der Statue vom Montmartre in Paris. Zu ihren Füßen erstreckt sich als beeindruckender Abhang der Herz-Jesu-Hügel mit kunstvoll beschnittenen Sträuchern (Kreuz und Auge Gottes).

Da es ununterbrochen regnete, musste ein Verweilen in den Parkanlagen verkürzt werden. Ein letzter Blick galt der Maas mit seiner weitläufigen Uferlandschaft. Pater Manfred Krause führte uns dann in die sogenannte Unterkirche, eine im gotischen Stil niedrig gehaltene Besinnungsstätte mit dem Sarkophag von Arnold Janssen. Der Gründer des Ordens wurde 2003 von Papst Johannes-Paul II heilig gesprochen. Mit einem gemeinsam gesungenen Lied endete die beeindruckende Führung durch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Klosters. Nach einer Kaffeetafel, dem Austausch vieler Nettigkeiten und einem Gruppenfoto hieß es, die Rückfahrt anzutreten. Der Busfahrer chauffierte uns wohlbehalten bis zum Vereinslokal Nieporte, wo ein geschmackvolles Schinkenbrot mit Zutaten auf uns wartete. Es war ein erlebnisreicher und tief Eindruck hinterlassener Tag. Allen Organisatoren ein herzliches Dankeschön!

Eine kurze Anekdote am Rande: Auf die Frage von Norbert Linke an Pater Manfred Krause, ob und wie er an das schmucke Hemd des Geistlichen kommen könne, entledigte dieser sich spontan des Hemdes und schenkte es unserem Norbert. Tritt der Sänger nun dem Steyler Orden bei als Bruder Norbert – der Klosterfotograf – , warten wir`s ab?

Die Oberkirche (Foto: …………..)

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Chorprobe u. n. Termine

Die Chorproben sind in der Regel Mittwochs von 19.00 bis 21.00 Uhr im Vereinslokal „Zum alten Kloster“, Inh. Florian Nieporte, Klosterstr. 17, Wallenhorst-Rulle

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